Reise nach Kandahar

In Form einer fiktiven Dokumentation mit Reportage-Elementen verfolgt der Regisseur, wie die nach Kanada emigrierte afghanische Journalistin Nafas versucht, ihre Schwester in Kandahar zu erreichen, die während der letzten Sonnenfinsternis des 20. Jahrhundert Selbstmord begehen will. Ihre Schwester hatte damals auf der Flucht bei einer Minenexplosion beide Beine verloren und musste zurückgelassen werden. Nafas macht sich vom UNO-Lager an der Grenze zum Iran als vierte Ehefrau eines Flüchtlings verkleidet auf die beschwerliche Reise. Nach einem Überfall muss sie sich alleine durchschlagen, heuert dann den der Koranschule verwiesenen Jugendlichen Chakan als Führer an, denn es bleiben ihr nur noch drei Tage bis zur Sonnenfinsternis. Neben der Terrorherrschaft der fundamentalistischen Taliban und der allgegenwärtigen Lebensgefahr belastet sie vor allem die Angst um die Schwester. Die Odyssee von Nafas, die sich mehr und mehr hinter der Burka, dem traditionellen Schleier, verbergen muss, konzentriert sich auf zwei der alltäglichen Schrecken: das rechtlose Dasein der iranischen Frauen und den Albtraum durch die Landminen, die für Tod und Verstümmelung sorgen.

Schlagworte: Frauen, Krieg/Bürgerkrieg
Länder/Kontinente (inhaltlich): Afghanistan
Verleihstellen: EMZ_3, EMZ_7, EMZ_8, EMZ12, EMZ13, EMZ14, EMZ15, Movienet
Produktionsjahr2001
OriginaltitelSafarè Ghandehar
ProduktionslandIran, Frankreich
Ziel-/Altersguppeab 14 Jahren
Formate35 mm, DVD
Länge85 Minuten
BuchMohsen Makhmalbaf
RegieMohsen Makhmalbaf
KameraEbraham Ghafouri
MusikMohamad R. Darvishi
SchnittMohsen Makhmalbaf
DarstellerNiloufar Pazira, Hassan Tantai, Sadou Teymouri u.a.
ProduktionMakhmalbaf Film House, Bac Films
AuszeichnungenPreis der ökumenischen Jury, Cannes 2001
GenreSpielfilm
SprachfassungOmU